Fahrradfahren liegt voll im Trend und ist beliebt wie selten zuvor. Gerade in Zeiten von Corona bieten Radtouren eine willkommene Abwechslung zum Homeoffice, die Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Aber das Fahrrad kann noch viel mehr. Speziell in der Stadt ist es eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Auto. Am KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing sind sich die Experten einig, dass das Fahrrad einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Mobilitätswende leisten kann.
Denn gerade im Verkehrssektor gibt es in Sachen Klimaschutz noch viel zu tun. Das Fahrrad hat hier großes Potential, denn es eignet sich besonders gut, um das Auto auf klimaschädlichen Kurzstrecken zu ersetzen. Diese Strecken, die kürzer als fünf Kilometer sind, machen immerhin rund die Hälfte aller Fahrten aus. Gleichzeitig sind gerade diese Strecken für einen besonders hohen Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich, weil der Motor im kalten Zustand überproportional viel Kraftstoff verbraucht. Das Fahrrad ist hier die perfekte Alternative, da es auf kurze Entfernungen in der Stadt sogar schneller ist als das Auto. Dazu kommt, dass mit dem Fahrrad die zeitaufwändige Parkplatzsuche entfällt.
Das hat noch einen weiteren Vorteil: Der Flächenverbrauch in den Städten lässt sich reduzieren, wenn mehr Leute auf ein eigenes Auto verzichten. Denn auf der Fläche, die ein Auto zum Parken benötigt, könnten mindestens acht Fahrräder abgestellt werden. So wäre zusätzlicher Platz vorhanden, beispielsweise für Grünstreifen oder Straßencafés. Außerdem verursacht der Radverkehr weniger Lärm und weniger Luftschadstoffe. Das alles kann dazu beitragen die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen. Fahrradfahren ist also gut – für den Fahrradfahrer selbst, für die Umwelt und für die Gesellschaft. Darum ist es wichtig mehr Leute für das Fahrrad als alltagstaugliches Verkehrsmittel zu begeistern.
Aus diesem Grund gibt es gerade jetzt im Sommer bundesweit wieder die unterschiedlichsten Mitmachaktionen und Informationskampagnen rund um das Fahrrad. Von der Schüleraktion „FahrRad! – Fürs Klima auf Tour“ über „Mit dem Rad zur Arbeit“ bis hin zum „Stadtradeln“ können Fahrradfahrer dabei Gutes tun und ganz nebenbei auch noch etwas gewinnen. Es gibt also viele gute Gründe umzusteigen und wieder mehr Fahrrad zu fahren.
Auch am KoNaRo beschäftigen sich die Wissenschaftler nicht nur theoretisch mit dem Thema. Viele Mitarbeiter sind selbst leidenschaftliche Radfahrer und beteiligen sich schon seit mehreren Jahren mit einem eigenen Team am Straubinger Stadtradeln. Vom 15. Juni bis zum 5. Juli treten sie auch dieses Jahr wieder vermehrt für den Klimaschutz in die Pedale. Im vergangenen Jahr sind so im dreiwöchigen Aktionszeitraum alleine am KoNaRo 13.367 Kilometer zusammengekommen (von insgesamt 119.834 Kilometern aller Straubinger Teilnehmer). Damit konnten die Mitarbeiter der Forschungs- und Beratungseinrichtung immerhin 1.898 kg CO2 einsparen. Das Team hofft, dass auch 2020 viele Straubinger an der Aktion teilnehmen und so ein Zeichen für umweltfreundliche Mobilität und Klimaschutz setzen.