Pflanzen brauchen Stickstoff. Ohne diesen essenziellen Nährstoff können sie nicht wachsen. Darum spielt die Düngung in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Vor allem als Nitrat kann Stickstoff gut von Weizen, Mais und Co. aufgenommen werden. Was aber, wenn mehr gedüngt wird, als die Pflanzen benötigen? Überflüssiges Nitrat kann ins Grundwasser gelangen und sogar zu einem Problem für unsere Trinkwasserversorgung werden. Hier setzt Prof. Dr. Nicolas Plumeré vom TUM Campus Straubing an. Er hat ein schnelles und zuverlässiges Verfahren entwickelt, wie der tatsächliche Nitratgehalt in den Pflanzen bestimmt werden kann: direkt auf dem Feld und ohne großen Aufwand für den Landwirt. Am Montag, den 13. März, ab 18:00 Uhr stellt er dieses Verfahren in seinem Vortrag „Sensoren für die Landwirtschaft – Nitratgehalt im Boden“ vor. Die Veranstaltung aus der KoNaRo-Vortragsreihe findet im KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing statt und wird zudem online übertragen.
Der Nitratgehalt im bayerischen Grundwasser ist vielerorts zu hoch. Auf beinahe 18 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche gelten darum bereits rechtliche Einschränkungen für die Stickstoffdüngung. Das Problem ist: Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen verändern können. Das macht es für den Landwirt oft schwierig, genau die richtige Menge an Düngemittel auszubringen. Die am Montagabend vorgestellten neuartigen Sensoren bieten hier eine große Chance. Mit ihnen können Landwirte selbst den Nitratgehalt ihrer Pflanzen auf dem Feld bestimmen und so den Einsatz von Stickstoffdüngern in Echtzeit auf den pflanzlichen Bedarf anpassen.
Plumeré erläutert, wie das einfache Verfahren eine Überdüngung vermeiden und gleichzeitig gute Ernten sicherstellen kann. Denn nur wenn die Pflanzen ausreichend mit Stickstoff versorgt sind, bringen sie optimale Erträge. Wenn allerdings mehr Stickstoff vorhanden ist, als die Pflanze benötigt, dann kann dieser ausgewaschen werden und so als Nitrat ins Grundwasser gelangen. Ab einer bestimmten Konzentration gefährdet das die Wasserqualität und schränkt die Nutzung als Trinkwasser ein. Dazu kommt, dass gerade Mineraldünger aufwändig aus Erdgas hergestellt wird. Etwa fünf Prozent der weltweiten Erdgasproduktion wird dafür verbraucht. Eine Einsparung schont also auch fossile Ressourcen, reduziert CO2-Emissionen und vermeidet unnötige Kosten für den Landwirt.
Der Vortrag findet im Schulungs- und Ausstellungszentrum (SAZ) in der Schulgasse 18 in Straubing statt. Zusätzlich gibt es eine Liveübertragung ins Internet. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich.